DIE STADT IN MIR
ein Projekt mit den Kinder des Fröbel Kindergartens mittendrin
für Caring City 2024
Künstlerinnen: Valeria Germain und Valeria Schwarz
Erzieherin: Katarzyna Przybyla-Filip
Wir alle haben Lieblingsorte in der Stadt, an denen wir uns sicher, akzeptiert und wohl fühlen. Diese Orte begleiten uns und bilden eine innere Karte unserer Wunschstadt. Anschließend haben wir die Kinder gefragt, wie die Stadt aussehen würde, wenn wir diese wohltuenden Orte miteinander verbinden. Welche Farben, welche Texturen, welche Motive hätte diese Stadt?
Für unseren Ausflug haben wir uns auf die Minga-Tradition der chilenischen Insel Chiloé bezogen. Das Wort „Minga“ verkörpert das Herz des Insellebens und bedeutet „ein Austausch von Hilfe zum gegenseitigen Nutzen.“ Wenn ein*e Inselbewohner*in umziehen möchte, nimmt er oder sie das ganze Haus mit – möglich ist dies nur, wenn die Nachbar*innen tatkräftig unterstützen. In einem gemeinschaftlichen Akt brachten die Kinder die gebastelten Stadtteile zur Plantsche des Nordbahnhofs. Dort konnten sie diese imaginäre Stadt aufbauen, verändern, mit Kreide ergänzen und, ganz wichtig, sich darin frei bewegen.
Fotos und video von Elma Riza
STADT DER LEBEWESEN - WHO CARES?
ein Projekt mit einer 9. Klasse des Max-Planck-Gymnasiums
für Caring City
Künstler: Club Real
Lehrerin: Ulrich Riedel
Who cares? Wer hilft wem in der Stadt Berlin? Sorgen die Straßenbäume für die Menschen oder die Menschen für die Straßenbäume? Welche Orte helfen Jugendlichen, sich wohl und zu Hause zu fühlen? Ist der Bär ein gutes Wappentier für Berlin, wenn es darum geht, eine Stadt der gegenseitigen Hilfe zu repräsentieren? Ausgehend von Fragen zur Wahrnehmung von Care in einer Stadt, in der tausende unterschiedliche Arten von Lebewesen zusammenleben, erarbeitete Club Real mit den Jugendlichen individuelle Inszenierungen von Situationen gegenseitiger Fürsorge. Die Situationen wurden als „Live Comic“ im Stadtraum – auf dem Weg zwischen der Schule und dem Bärenzwinger – umgesetzt und fotografisch dokumentiert.
Fotos von Club Real
UNTITLED
ein Projekt mit der 12. Klasse der Theodor Heuss Gemeinschaftsschule
für Caring City
Künstlerin: Lukas Rosier
Lehrerin: Doris Schmidt
Die beteiligten Schüler*innen sehen sich in diesem Projekt den Kontext der eigenen Schule genauer an und suchen sich spezifische Orte aus, für die sie ein Plakat kreieren möchten. Inhalt der Plakate sind die eigenen Meinungen zum ausgewählten Ort, um diese als wichtig und hörenswert sichtbar zu machen. Das Manifestieren der eigenen Stimme wird so auf Caring Cities angewandt. Beim Bauen der Schilder werden auch basic Bauskills an die Schüler*innen vermittelt (Schleifen, Bohren, Schrauben). Mit den entstandenen Schildern wird am letzten Tag des Projektes eine Prozession zum ZK/U gestartet. Bei dieser urbanen Aktion erfahren die Schüler*innen, wie es ist, die eigene Meinung auch im öffentlichen Raum zur Schau zu stellen.
Fotos von Elma Riza
LEBEN IN RESONANZ
ein Projekt mit der 12. Klasse der Theodor Heuss Gemeinschaftsschule
für Caring City
Künstlerin: Leicy Valenzuela
Lehrerin: Alke Matzat
Wie sorgen wir für unsere Stadt und ihre Bewohner*innen? Wie kümmert sich die Stadt um uns? Wie bewohnen wir gemeinsam einen physischen Raum und gehen darin in Resonanz? Diese Fragen werden uns dabei helfen, eine künstlerische Intervention zu entwickeln, in der wir über das Geben und Nehmen für eine Stadt des "Guten Lebens" reflektieren.
Fotos von Elma Riza
WER LEBT DENN DA?
ein Projekt mit der 7. Klasse des John-Lennon-Gymnasiums
für MIT, AUS, UM…wie NUTZEN wir die Stadt?
Künstlerinnen: Ute Lindenbeck und Lorène Blanche Goesele
Lehrerin: Eliana Heredia
Wir leben gerne mit unseren Haustieren zusammen. In unserer Stadt gibt es aber noch viel mehr Tiere, mit denen wir den Platz teilen, und es werden immer mehr. So ist Berlin z.B. nicht nur die Hauptstadt von Deutschland, sondern auch die der Nachtigallen. Welche Tiere und Tierspuren können wir bei einem Spaziergang in der historischen Mitte Berlins, an der Mühlendammschleuse, am Spreeufer und im Köllnischen Park finden? Wir knüpfen daran an, dass die erste, uns bekannte Kunstform prähistorische Malereien und Skulpturen von Tieren waren. Wie können wir die Tiere, die mit uns den urbanen Raum teilen, heute sichtbar machen? Und wen können wir noch einladen, indem wir etwas bauen oder installieren? Oder pflanzen?
Fotos von Elma Riza
DIE ZUKUNFT BEGINNT MIT RAUM UND ZEIT
ein Projekt mit der 10.Klasse des John-Lennon-Gymnasiums
für MIT, AUS, UM…wie NUTZEN wir die Stadt?
Künstlerin: Leicy Valenzuela
Lehrerinnen: Mayte Schubert
"Die Zukunft ist nicht etwas, das auf uns zukommt, sondern etwas, das wir erschaffen."
Buckminster Fuller
Jeder Ort, den wir bewohnen, hat eine sichtbare und eine unsichtbare Geschichte; das, was wir sehen und durch unsere Anwesenheit erzeugen können, ist seine sichtbare und sogar greifbare Geschichte. Die unsichtbare Geschichte umfasst das, was geschehen ist, die Veränderungen und Erfahrungen derer, die dort waren, sowie auch das, was wir nicht vorhersagen können, nämlich die Anwesenheit derer, die dort sein werden. In diesem neuen kreativen Prozess werden wir unsere sichtbare Geschichte kritisch betrachten. Wir werden die Vergangenheit des Raums, den wir bewohnen, in diesem Fall das John-Lennon-Gymnasium untersuchen, um uns eine mögliche Zukunft vorzustellen. Dabei werden wir uns von dem Beispiel der Transformation des Bärenzwingers Berlin inspirieren lassen.
Fotos von Elma Riza
WIR TIERE AM HACKESCHEN MARKT
Ein Projekt mit der 4.-6.Klasse der ESBM
für Die Solidarische Stadt 2022
Künstlerin: Lorène Blanche Goesele
Lehrerinnen: Ariane Konetzka, Silvia Stieneker, Paola Santjes und Sophie
Seit den Zeiten der Industrialisierung verlegen immer mehr Wildtierarten ihren Lebensraum in die Städte. Wenn auch nicht unbedingt sichtbar, bauen sie sich mit ihren Verstecken in die gebaute Stadtwelt ein. Was würden uns diese Nachbar*innen über ihr Leben im urbanen Raum erzählen, wenn sie eine Stimme hätten?
Trailer von Raquel Gomez Delgado
Fotos von Lorène Blanche Goesele
WIR SIND DIE STADT! AM ROSENTHALER PLATZ
ein Projekt der 11. Klasse des John-Lennon-Gymnasiums
für Die Solidarische Stadt 2022
Künstler*innen: José Contreras Aguad, Leicy Valenzuela
Lehrer*innen: Sonja Arz, Mayte Schubert
Wir entdecken den städtischen Raum als kollaborativen Ort im ständigen Wandlungsprozess neu: Warum leben wir in Städten? Was hält uns in ihnen zusammen und in Harmonie? Wie können wir Mitgestalter*innen eines gemeinsamen Gutes sein und welche Beispiele oder Geschichten der Zusammenarbeit können wir in unserer Umgebung finden?
Trailer: Raquel Gomez Delgado (Schnitt, Kamera), Leicy Valenzuela (Kamera)
Fotos von José Aguad Contreras, Leicy Valenzuela
Fotos von Lorène Blanche Goesele
ZWISCHEN KONSUM, PLATTENBAU UND SOZIALISTISCHER MODERNE:
DIE SCHILLINGSTRASSE IN BERLIN MITTE
ein Projekt mit dem Kunstkurs Stufe 12 der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum
für [SM]Art Cities 2021
Künstlerin: Ute Lindenbeck
Lehrerin: Iris Musolf
Mit dem Projekt Er(be)leben in Kooperation mit der Evangelischen Schule Zentrum begeben wir uns in das umkämpfte Herz von Berlin: die Schillingstraße zwischen Jannowitzbrücke und Karl Marx Allee zeigt heute vor allem eines: wie Utopien zur Stadtgestaltung und urbanem Leben scheitern können. Wir suchen nach den Spuren der sozialistischen Stadt zwischen Konsum, Plattenbau und Zuckerbäckerstil. Erkundungen mit allen Sinnen vor Ort helfen uns zu erfassen, was der Ort heute ist. Mit gezielten urbanen Interventionen präsentieren Passant:innen und Anwohner:innen Möglichkeiten des Zusammenlebens und -wirkens in ihrer Nachbarschaft.
Trailer: Diana Bauer
Fotos von Ute Lindenbeck und Valeria Schwarz
LEBEN HINTER DEN FASSADEN
ein Projekt mit der Klasse 11 des John-Lennon-Gymnasiums
für [SM]Art Cities 2021
Künstler: Stiftung FREIZEIT (Markus Blösl )
Lehrerin: Christina Stockhofe
Fassaden können repräsentieren, idealisieren, technisch intelligent oder interaktiv sein. Sie sind arm oder reich, werden gelobt oder als Schandfleck angeprangert, wurden von Christo eingepackt und werden von Sprayern gerne mit Graffitis beschichtet. Berliner Schlossfassaden sind seltsam. Die Fassaden der Karl-Marx-Allee sind denkmalgeschützt. Aber wie sieht das Leben hinter diesen denkmalgeschützten Fassaden aus? Welche Wünsche und Träume der Bewohner*innen verbergen sich dahinter? Welche Alltagsbilder zeigen sich bei dem Blick durch die Fenster? Die Schüler*innen nehmen die Geschichte und Alltagskultur des Lebens in und um die Karl-Marx-Allee genauer unter die Lupe und übersetzen ihre Beobachtungen in mutmaßliche Miniethnografien, die zu einer szenografischen Fensterinstallation gestaltet werden und den Blick auf die Träume und Wirklichkeit der Bewohner*innen werfen.
Angelehnt an die temporäre Intervention Lina Braake Bank im Rahmen des gegenwärtigen Projektes Kunst im Stadtraum in der Karl-Marx-Allee für die die fiktive Figur Lina Braake aus einem Spielfilm Patin stand, entwickeln die Schüler*innen fiktive Biographien von Bewohner*innen der Karl-Marx-Allee, um diese als szenografische Installation umzusetzen. Das DDR-Ideal der sozialen Gleichrangigkeit gab dem II Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee die architektonische Form. Mit ihrer Intervention fühlen die Schüler*innen dem heutigen Leben hinter den denkmalgeschützten Fassaden auf den Zahn.
Fotos von Stiftung FREIZEIT (Markus Blösl)
DIE WELT LIEGT UNS ZU FÜSSEN!
ein Projekt mit den beiden Willkommensklassen des Max-Planck-Gymnasiums
für Urbane Jugend als Impulsgeber*innen für ein nachhaltiges Leben 2020
Künstler: Stiftung Freizeit (Markus Blösl)
Lehrer: Ulrich Riedl
In manchen Wohnzimmern hängt eine Weltkarte auf der Stecknadeln markieren, wo man bereits gewesen ist. Sie markieren Erinnerungen an eine Reise, der Herkunft oder Orte an denen man zeitweise gelebt hat und irgendwann besuchen möchte.
Die Schüler*innen der Willkommensklasse des-Max-Planck-Gymnasiums deuten das Blau der Plansche in ein Weltmeer um und zeichnen bzw. tapen die Kontinente auf. Wie auf der Weltkarte im Wohnzimmer können die Schüler*innen und Nachbar*innen ihre bedeutungsvollen Orte auf der Welt mit skaliert gebastelten Stecknadeln markieren. Und dabei vergessen sie auch nicht die Meeresbewohner*innen, die den blauen Raum zwischen uns ausfüllen und lassen sie aus dem Plastik, das sie im Umraum der Plansche auf dem Boden finden, aufleben. Zusätzliche Scherenschnitte füllen die Weltkarte mit Erzählungen. Die ausgeschnittene Pizza lässt die italienische Küche hochleben, Skier die abenteuerlichen Abfahrten von den Alpen, Bären von der unendlichen Wildnis im hohen Norden Amerikas….
Dokumentation von Rubén González Escudero
Bilder von Stiftung Freizeit (Markus Blösl)
DIE TROJANISCHE FAHRZEUGE
ein Projekt mit der 7. Klasse des John-Lennon-Gymnasiums
für Europäisches Kulturerbejahr 2018
Künstler: Stiftung Freizeit (Markus Blösl)
Die Geschichte des Trojanischen Pferdes kennen wir. Aber die Geschichte der Trojanischen Fahrzeuge wurde am 29.11.2018 erstmals erzählt. Am Strausberger Platz nahmen diese in Gegenrichtung des fossil betriebenen Verkehrs Fahrt auf. Im Bauch der Trojanischen Fahrzeuge steckte die Frage, was möglich wäre, wenn man Straßen nicht nur nutzen würde, um den öffentlichen Raum mit Autos zu okkupieren. Lautstark wurden diese Möglichkeiten von den Fahrer*innen in alle Richtung gerufen.
Die Architektur der Karl-Marx-Allee und dem Strausberger Platz entstand aus einer machtpolitischen Vision. Sie war das Konkurrenzmodell zur IBA im Hansaviertel im ehemaligen Westberlin. Heute zeigt sich am Straußberger Platz ein Konkurrenzkampf im Rahmen der Mobilität um den öffentlichen Raum: Mensch gegen Auto, eine Insel umkreisend. Die Fahrer*innen der trojanischen Fahrzeuge saßen dabei höher als die anderen Verkehrsteilnehmer und symbolisierten, dass der Mensch das Maß des öffentlichen Raums ist.
Dokumentation und Bilder von Yannick Spiess